Saros Einstand in meiner neuen Schule. Ich frage morgens den Abwart; er hat nichts
einzuwenden gegen Saros Besuch. Am Nachmittag gehe ich zuerst mit den Schülern in die
Bibliothek; Saro wartet so lange im Auto. Nachher kündige ich Besuch an und hole ihn.
Die Schüler freuen sich; ein Mädchen hat ein bisschen Angst, allergisch ist niemand. Saro
begrüsst die Schüler; die Kinder stellen Fragen über ihn. Ein wunderbarer Sprechanlass *s*
Nach etwa 10 Minuten frage ich nach, ob jemand Saro noch nicht gestreichelt hat.
Offensichtlich hat Saro ausnahmslos alle Schüler begrüsst :-)) Wir sprechen noch über
das Thema Hygiene - ich möchte, dass die Schüler vor der Pause die Hände waschen, wenn
sie Saro gestreichelt haben - und auch das Thema Zoonosen kommt auf. Ich erzähle, dass
ich Saro jedes Mal, wenn ich erkältet bin, anstecke - das finden die Schüler besonders
lustig.
Saro legt sich dann bald hin, eine Zeitlang unter meinem Tisch, eine Zeitlang auf der
anderen Seite des Schulzimmers. Der Teppichboden kommt ihm natürlich entgegen. Die Schüler
arbeiten dann weiter; Saro sorgt punktuell für Ablenkung. Ich muss nur einmal sagen, es
sei zu laut - vorher habe ich erklärt, dass Hunde grossen Lärm nicht so mögen.
Während der Pause gehe ich kurz zu einem Elterngespräch, das meine Kollegin im Lehrerzimmer
abhält. Die Schüler der nächsten Stunde trudeln schon ein - ich lasse Saro prinzipiell
nicht unbeaufsichtigt mit Schülern zusammen, schon gar nicht mit solchen, die ihn nicht
gut kennen. Also nehme ich Saro wohl oder übel mit. Ich lasse ihn sich direkt hinter der
Türe hinlegen und dort warten. Die Eltern sind beeindruckt - dass ich einen Hund mitbringe,
löst keinen Kommentar aus, dass er so gut folgt, jedoch schon :-) Saro bleibt auch
brav liegen während der fünf Minuten, die ich dort bin.
Die nächste Stunde ist Werken mit einer Gruppe von Fünft- und Sechstklässlern von anderen
Lehrern. Da wir momentan an einer Kartonage-Arbeit sind, findet die Stunde in meinem
Schulzimmer statt. Auch in dieser Gruppe hat niemand wahnsinnig Angst vor Hunden; auf meine
obligate Frage, ob jemand auf Hundehaare allergisch sei, ruft ein Schüler: "Ja, meine
Mutter!" Die anderen lachen - und ich bemerke, dass die Mutter ja jetzt nicht hier sei.
Ein anderer Schüler hat eine leichte Allergie; ich sage, er solle Saro nicht zu fest
streicheln.
Auch hier ebbt der Lärmpegel schnell ab; die Schüler interessieren sich für Saro, gehen
aber bald an ihre Arbeit. Zwei Schüler schneiden mit einer Hand Papierteile zu, während sie
mit der anderen Hand Saro streicheln :-))
Zum ersten Mal erlebe ich eine Situation, wo Schüler Saro plagen. Saro liegt unter meinem
Tisch; zwei Schüler knien sich von der anderen Seite her hin. Lange kraulen sie Saro, dann
schwappt offenbar die Stimmung über - Saro steht jedenfalls mit zwei, drei empörten Bellern
auf und weicht aus. Die Schüler sagen etwas von Kopf heruntergedrückt - ich frage nicht
genauer nach, sage aber, dass Saro nicht zum plagen hier sei. Saro ist nicht nachtragend -
er geht innert kurzer Zeit auch zu diesen zwei Schülern wieder hin. Trotzdem werde ich hier
ein nächstes Mal genau schauen, was abläuft.
|
|