Belohnungen

• Spielen mit mir
• Spielen mit einem Kong
• Spielen mit einem Boudin
• Spielen mit was mir grad in die Hände fällt
• Rennen
• Loben
• An mir raufhüpfen lassen
• Abrufen
• Blickkontakt herstellen
• Eine nächste Übung machen

...aber dem Hund Futter in den Schlund werfen ist natürlich viel einfacher.


(Grins, ja klar - ich belohne meinen auch mit Futter. Manchmal. Aber nicht nur. Und für viele Hunde gibt es wesentlich attraktivere Dinge als fressen.)

Dein Hund hängt nur an der Leckerchen-Tasche?

Ob der Hund an der Hand, Jacke, Chräschlisäckli, Kong-Schnur oder wo immer hängt oder eben nicht, hängt davon ab, wie man den entsprechenden Reiz einsetzt - und wie Hund an sein Ziel herankommt. Das ist etwas, was die Klickerfraktion meist gut beherrscht: Rechts gucken, um links etwas zu kriegen. Einer der grundsätzlichsten Schritte in der Hundeausbildung, finde ich: Der Hund lernt, dass Leckerchen oder Spielzeug anstarren nichts bringt, sondern er über die geforderte Aufgabe an sein Ziel herankommt.

Locken und Belohnen

Noch was Grundsätzliches zum Arbeiten mit Futter oder einem Spielzeug. Dieses kann auf zwei Arten eingesetzt werden.

a) als Lockmittel

Der Hund folgt hierbei dem Triebziel direkt. Er arbeitet also immer nur auf das Futter hin (geografisch) und nie davon weg.

Vorteil: Einfaches, genaues Führen des Hundes; einfache Dosierung des Triebes (z.B. Leckerchen näher zu der Nase macht's einfacher, Leckerchen weiter weg macht's schwieriger; Ball sichtbar ist einfach, Ball in der Tasche versteckt schwieriger)

Nachteil: Man kommt damit über die Grundausbildung nie hinaus, ein stufenweiser Abbau ist schwierig und langwierig; das Lauern oder an-falsche-Orte-hinstarren wird gefördert

Sinnvoller Einsatz: Zum Anlernen von neuen Bewegungen (z.B. Hund in die Grundstellung führen, Wechsel Sitz-Platz, Aufbau des Fusslaufens über Futtertreiben)

b) als Belohnung

Der Hund erledigt hier eine Aufgabe, um an sein Triebziel heranzukommen. Er stupst z.B. mit der Nase die linke Hand an, um aus der rechten Hand das Leckerchen zu bekommen, läuft Voran, um beim HF den Ball zu kriegen oder geht bei Fuss, um anschliessend den Schutzdiensthelfer packen zu dürfen. Er arbeitet also geografisch unabhängig vom Triebziel.

Vorteil: Genaue Ausbildung, kein Lauern oder Starren, echte Kommunikation mit dem Hund, motiviertes Arbeiten in jede Richtung ist möglich, der Weg zu primärmotiviertem Arbeiten ist frei.

Nachteil: Der Hund muss dieses Umweg-arbeiten zuerst lernen und ein Auslöse-Signal muss etabliert werden.


Dass b) eindeutig vorzuziehen ist, dürfte nach meinen Ausführungen klar sein. a) ist aber zur Einführung von neuen Dingen manchmal trotzdem sinnvoll.